Schwerhörigkeit: Ein weltweites Phänomen

Rund 15 Millionen Bundesbürger sind schwerhörig. Doch gerade in Regionen mit geringem oder mittlerem Einkommen leiden viele Menschen unter Hörverlust – oft ohne die Möglichkeit einer ausreichenden Versorgung mit Hörgeräten. Was sind die Ursachen und welche Regionen sind besonders stark betroffen?

Das Volksphänomen „Schwerhörigkeit“ betrifft nicht nur Industrieländer: Der Anteil an Menschen mit mittlerem oder schwerem Hörverlust an der Gesamtbevölkerung in Südost-Asien, dem asiatisch-pazifischen Raum sowie der Sub-Sahara-Region sind besonders hoch.

Wer gilt als schwerhörig?

 

Als schwerhörig werden Personen bezeichnet, deren Hörschwelle mehr als 40 Dezibel über der von „Normalhörenden“ liegt. Kinder gelten bereits ab einer Differenz von 30 Dezibel als schwerhörig. Die Beeinträchtigung der Hörleistung kann dabei auf einem Ohr oder beidseitig auftreten.

iStock/AlexRaths
iStock/AlexRaths

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht derzeit von rund 360 Millionen Menschen weltweit aus, die von einer mittleren bis starken Hörbeeinträchtigung betroffen sind – somit gelten ca. 5,3 Prozent der aktuellen Weltbevölkerung als schwerhörig. Laut der Studie sind dabei mit 145 Millionen deutlich mehr Frauen als Männer (83 Millionen) betroffen. Weltweit hören ca. 32 Millionen Kinder nur schwer.

Wer ist besonders stark betroffen?

 

Insbesondere Regionen mit geringem oder mittlerem Einkommen sind überproportional betroffen: Etwa Südost-Asien, der asiatisch-pazifische Raum sowie die Sub-Sahara-Region. Die Ursachen für die ungleiche Verteilung sind vielfältig.

So sind in Entwicklungsländern und ländlichen Regionen häufig un- oder falsch behandelte Infektionen eine Ursache für dauerhaften Hörverlust. In den wenigsten Fällen haben die Betroffenen dort die Möglichkeit, Spezialisten wie Hörakustiker, HNO-Ärzte oder eine Klinik aufzusuchen. Zudem spielen oft auch fehlende Arzneimittel und mangelnder Impfschutz eine Rolle: Krankheiten wie Mumps, Masern und Röteln, aber auch Meningitis können eine Schwerhörigkeit nach sich ziehen.

Tinnitus: Etwa drei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter dem Ohrensausen.

Schlechte Arbeitsbedingungen

 

Ein weiterer Faktor: unzureichender Gehörschutz am Arbeitsplatz. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern wird der Arbeitsschutz gar nicht oder kaum überwacht. Veraltete und damit extrem laute Maschinen, in Kombination mit fehlendem Gehörschutz, führen bei vielen Arbeitnehmern zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens.

Genetische Ursachen und Komplikationen bei der Geburt können ebenfalls die Hörfähigkeit eines Menschen ein Leben lang einschränken. So sind in Regionen, in denen Ehen innerhalb der näheren Verwandtschaft geschlossen werden, häufig genetische Defekte Grund für eine angeborene Schwerhörigkeit.

Ursachen in westlichen Staaten

 

In den westlichen Industriestaaten profitieren die Einwohner meist von einer flächendeckenden Versorgung mit Hörakustikern und Fachärzten. Hier sind es vor allem das zunehmende Alter der Bevölkerung (demographischer Wandel) und der weit verbreitete Alltags- bzw. Freizeitlärm, die zum Volksphänomen Schwerhörigkeit beitragen.

Die dauerhafte Lärmbelastung durch den Straßenverkehr, aber auch zu laute Musik in Clubs und auf Kopfhörern führen häufig zu einer nachhaltigen Schädigung der Ohren. Die WHO schätzt, dass rund 1,1 Milliarden Jugendliche aufgrund von Freizeitlärm einer akuten Gefährdung des Hörvermögens unterliegen.

Zudem lässt das Hörvermögen biologisch bedingt im Laufe des Lebens nach, da die Sinneszellen im Laufe der Zeit an Funktionsfähigkeit verlieren. Daher sind Personen im Alter über 65 Jahren auch besonders stark betroffen. Mehr als 30 Prozent dieser Altersgruppe gelten als schwerhörig (mittlerer bis starker Hörverlust).

Die Folgen

 

Eine unbehandelte Schwerhörigkeit stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Umfeld und das Gesundheitswesen eine enorme Einschränkung dar. Während es für Personen in den westlichen Industriestaaten mittlerweile relativ einfach ist, mit einem Hörgerät wieder deutlich mehr Lebensqualität zu erfahren, deckt die derzeit vorhandene Anzahl an Hörgeräten nur rund zehn Prozent des tatsächlichen weltweiten Bedarfs ab.

Eine unbehandelte angeborene Schwerhörigkeit führt so zu einer enormen Beeinträchtigung der Entwicklungsfähigkeit des Kindes – insbesondere, was das Sprachvermögen betrifft. Auch kann eine Schwerhörigkeit im Arbeitsalltag zu starken Problemen führen: So haben schwerhörige Menschen ein deutlich erhöhtes Risiko für Arbeitslosigkeit.

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